Wie alles begann...
Im Jahr 2006 machte eine Familie aus der Gemeinde Bekanntschaft mit hilfsbedrftigen
Senegalesen. Wir nahmen mit ihnen Kontakt auf. Sie lebten mit etwa 60
anderen in einem "Cortijo" etwa 1,5 km von der Gemeinde in Vícar entfernt.
In einem Zimmer schliefen etwa 15 Männer abwechselnd auf Matratzen ohne Bettzeug
auf dem Boden. Wir versuchten ihnen zu helfen, eine Wohnung zu finden. Aber die Wohnungen,
die wir fanden, wurden nicht an Schwarzafrikaner vermietet. Auch nicht wenn wir als Gemeinde
dafür garantierten.
Die Deutsche Evangeliumsgemeinde erfuhr von unserer Arbeit und stellte das Weihnachtsopfer
2006 für die Arbeit unter Schwarzafrikanern zur Verfügung. Um handeln zu können, versuchten wir,
uns mit dem Besitzer des "Cortijos" in Verbindung zu setzen, aber dieses schlug fehl.
Gedacht war, Betten und anderes Mobiliar zu kaufen, um ihnen das Wohnen zu erleichtern.
Zwischenzeitlich spitzte sich die Situation zu: die Stromversorgung und später auch die
Wasserversorgung wurden eingestellt. Nun mussten die Schwarzafrikaner das Haus
verlassen, da der Besitzer ihnen eine Räumungsfrist gestellt hatte. Leute aus der Gemeinde
konnten für die Arbeit unter den Schwarzafrikanern ein Haus erwerben. So ist das Haus zwar
Privateigentum, aber die Gemeinde hat volle Handlungsfreiheit und kann die Arbeit nach
Wünschen erweitern.
Kultureller Hintergrund
Über 90% der Senegalesen sind Moslime, auch unsere Hausbewohner sind es. Diese Arbeit dient
dazu, Brücken zwischen Kulturen und Religionen zu bauen. Sie erfahren aus erster Hand, wie
Christen ihre Liebe ausdrücken. Hier geschieht Meinungsbildung und Vorurteile gegenüber
Christen werden abgebaut.
18 Leute haben wir im Haus untergebracht, die wir regelmäßig betreuen, dies bedeutet 18
Familienväter, die ihre positive Erfahrung weiter tragen werden.
Die Schwarzafrikaner zahlen einen Beitrag, um die Kosten des Hauses zu decken und mit
regelmäßigen Besuchen wird darauf geachtet, dass alles in Ordnung bleibt.
Um Erfolg in jeglicher Sozialarbeit zu haben, ist es unabdingbar, die Betroffenen in die Gesellschaft
einzubinden. Dies bedeutet nicht, dass sie bestimmte Bräuche und Werte aufgeben müssen.
Um eine Integration in die spanische Gesellschaft zu erreichen ist es nötig, Gemeinschaft mit
Leuten der Gesellschaft zu haben.
Leute aus der Gemeinde haben den einen oder anderen Senegalesen zu Gast gehabt.
Ziel ist es, alle jeweils zu zweit mal einzuladen.
Beim Essen kann man viel vermitteln. Jesus hat die Essenszeit immer gut genutzt, um zu lehren.